Die Liegenschaft

Das Haus an der alten Landstr. 34 wurde im Jahr 1763 im Frondienst als zweites Schulhaus gebaut. Ein Riegelbau mit Holz aus dem lokalen Wald. Es enthielt neben der grossen Schulstube im ersten Stock mehrere kleinere Räume für die politische Gemeinde und darüber die Lehrerwohnung.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einem Stich von J.J. Aschman, Thalwil aus dem Jahr 1800. Links steht das Pfarrhaus, rechts das Schulhaus.

und als Zeichnung

Ein Gemälde aus dem Jahr 1837 (Ortsmuseum Oberrieden)

Eine Ansicht auf Oberrieden, gezeichnet von Johann Jakob Hofmann, Maler (Quelle www.villmergerkriege.ch). Das Haus ist neben der Kirche, hinter dem Pfarrhaus ersichtlich.

Die Schulstube teilten sich 100 Schülerinnen und Schüler auf 23 Bänken, die sie zu viert belegten.
82 Jahre später baute die Gemeinde gegenüber ein neues Schulhaus und die Liegenschaft an der alten Landstrasse 34 wurde verkauft und anderweitig verwendet.
Auf der Nordseite mit einem Anbau erweitert, beherbergte sie lange das Restaurant Harmonie, eine richtige Dorfknelle und ab 1927 das Restaurant Schönegg.

Bild: Dokumentationsstelle Oberrieden

Nach der Schliessung des Restaurants beherbergte das Haus eine Schneiderei, im Erdgeschoss enstand ein Ladenlokal für einen Coiffeursalon mit grossem Schaufenster. Das Haus wurde damals von Angestellten einer Gärtnerei in Thalwil bewohnt und stand nach deren Schliessung im Jahr 1979 zum Verkauf.
Die neuen Besitzerinnen und Besitzer begannen mit umfassenden Sanierungsarbeiten und verkauften das Haus 1985 an die Wohngenossenschaft Schönegg.

Nach mehreren Mieterwechseln in den Gewerberäumen, entschloss sich die Genossenschaft auch die Ladenlokalitäten für Wohnzwecke zu nutzen.
1995 realisierte sie auf der Bergseite einen weiteren Anbau mit grosszügigen Terrassen und einem Balkon. Das steigerte die Wohnqualität und auch das optische Aussehen erheblich. Soweit möglich leisteten die Bewohnenden die Innenausbauten selber.
Ein neues Velohaus mit Gartengestaltung beim Zugang und Kiesplatz kam 2018 dazu.
Die Liegenschaft bietet heute Platz für vier unterschiedlich grosse Wohnungen, einen Gemeinschaftsraum, eine Werkstatt und den grosszügigen Aussenbereich. Jede Wohnung, jedes Zimmer ist einzigartig. Besuchende können sich da schon mal verirren und die Frondienstler, die das Haus 1763 gebaut haben, würden staunen, was aus der "alten Schachtel" geworden ist.